14. Januar 2011

Ein Angebot erstellen will gelernt sein.

Bei der Erstellung eines Angebotes muss der Projektleiter (oder derjenige, der das Angebot erfasst) den Scope des Projektes sehr genau kennen. Meistens sind die Angebote und der darin aufgeführte Scope die Basis des Projektes und oftmals ist das Angebot auch integrierender Bestandteil des Projektvertrages.

Der Projektleiter (beispielsweise auf Agenturseite) soll ein Angebot also sehr sorgfältig schreiben. Aus meiner Sicht soll in einem Angebot zwingend jedes Arbeitspaket mit den folgenden Attributen versehen werden:
  • Kurze Beschreibung des Arbeitspaketes (was soll in diesem Arbeitspaket gemacht werden)
  • Aufgaben Dienstleister (Aufzählen, was der Dienstleister (also wir) zur Erfüllung des Arbeitspaketes beiträgt, diese Aufgaben wenn möglich beziffern oder genau beschreiben, beispielsweise Auflistung der Funktionen, die spezifiziert werden)
  • Aufgaben Kunde (Aufzählen, was der Kunde zur Erfüllung des Arbeitspaketes beitragen soll)
  • Deliverable (Beschreiben, was tatsächlich am Ende vorliegt, was der Kunde bekommt, z.B. HTML Files)
  • Abgrenzungen (Beschreiben, was ein Arbeitspaket nicht beinhaltet, beziehungsweise was nicht Teil des Angebotes ist)
  • Optional: Vorgehen (Beschreibung der Art und Weise, wie ein Deliverable erarbeitet wird (z.B. Erarbeitung der Anforderungsspezifikation in 3 Workshops). 
  • Aufwand (Selbstverständlich muss der Aufwand seitens Dienstleister beziffert werden)

Natürlich gehören in ein Angebot noch weitere Elemente, aber die Scope-Definition ist vermutlich der zentrale Teil des Angebotes. Wenn dieser von Anfang an klar definiert ist, weiss der Kunde auch, was er am Ende kriegt (insbesondere durch die Aufzählung der Deliverables). Wenn die Anforderungen des Kunden nicht klar definiert ist, sodass kein umfängliches Angebot erstellt werden kann, so sei auf die Grobkostenschätzung verwiesen.
Werden Angebote ohne Scope definiert so kann das schon zu Beginn des Projektes einige unangenehme Folgen mit sich ziehen:
  • Ein "schwammiges" Angebot zieht vermutlich einen "schwammigen" Projektvertrag mit sich. Dies kann sich weiter bis hin zu einer "schwammigen" Spezifikationen ziehen.
  • Scope-Diskussionen sind vorprogrammiert und der Projektleiter kann sich nicht auf eine klar definierte Vereinbarung stützen.
  • Das Vertrauen zwischen Kunde und Dienstleister kann sehr schnell zerstört werden, da der Kunde nicht das Gefühlt hat, dass er das kriegt, was er "bestellt" hat. 

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