Es ist aber ziemlich schwierig, die Umsetzung einer Lösung zu schätzen, wenn noch keine Konzepte vorliegen. Hier gibt es die Möglichkeit, jeweils für die Umsetzung eine Grobkostenschätzung abzugeben, die auf Erfahrungswerten basiert. Das hat den Vorteil, dass der Auftraggeber eine Übersicht über die Kosten für die Komplettdienstleistung erhält, und wir haben die Möglichkeit, die Umsetzungskosten nach abgeschlossener Konzeption nochmals zu verifizieren.
Das klingt alles ganz gut und plausibel... ABER: Der Auftraggeber nagelt einem in der Regel auf den Betrag der Grobkostenschätzung fest und erwartet dann auch, dass die Umsetzung in diesem geschätzten Kostenrahmen durchgeführt werden kann.
Damit beginnt das Scope-Management bereits in einer sehr frühen Phase des Projektes. Hier einige Tipps, damit die Umsetzungskosten die Grobkostenschätzung nicht übersteigen:
- Der Umsetzungsaufwand kann über die Konzeption gesteuert werden. Hat der Kunde plötzlich neue Requirements oder ändert den Scope so kann bereits in der Konzeption darauf hingewiesen werden, dass das Impact auf den Umsetzungsaufwand hat.
- Bei kleineren Budgets sollte in der Konzeption berücksichtigt werden, dass nicht die Luxusversion konzipiert wird, sondern die Version, die mit dem vorhandenen Budget auch umgesetzt werden kann.
- Falls der Umsetzungsaufwand nach abgeschlossener Konzeption angepasst werden muss, so soll der PL genau argumentieren können, wie es zu den Mehraufwänden gekommen ist. Mehraufwände müssen für den Kunden transparent und nachvollziehbar sein.
- Hilfreich ist es, wenn man zu Beginn mit dem Kunden definiert hat, was der genaue Trade-Off des Projektes ist: Hat ein Endtermin die höchste Priorität, dann sind Kosten und Scope flexibel. Hat das Budget Priorität, dann sind Termine und Scope flexibel. Hat der Scope Priorität, dann ist das Budget und der Termin flexibel. Der Trade-Off soll während der Konzeptionsphase dem Kunden und dem Konzeptionsteam immer vor Augen gehalten werden.
- Falls während der Konzeptionsphase ein Design erarbeitet wird, so muss genau geprüft werden, dass sich im Design nicht neue Features einschleichen. Hat der Kunde nämlich Konzept und Design abgenommen, so ist das ebenfalls festgenagelt. Auch wenn auf dem Design allfällige eingeschlichene neue Features nicht konzipiert sind, erwartet der Kunde, dass er dies kriegt. Hier auch den Kunden auf den Scope aufmerksam machen.
Fazit:
Grobkostenschätzung: ja, auf jeden fall anwenden, aber nur unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte.
sehr gut zusammengefasst ;-)
AntwortenLöschenAus deinem Post sieht man auch wie wichtig es ist das der PL in der Konzeption beteiligt ist und nicht nur der ist der Ende Monat die Rechnung schreibt. Den die Berater sind nicht so Budget und CR gesteuert, sie möchten die beste Lösung für den Kunden. Der PL will das auch, aber er möchte die beste Lösung nicht verschenken, resp. schauen das sie in den Rahmenbedingungen Scope, Buget und Time passt ;-)
Danke für deinen Kommentar und den Hinweis, dass der PL während der Konzeption involviert sein sollte. Das ist in der Tag für den Projekterfolg zwingend notwendig!
AntwortenLöschenMein Ansatz:
AntwortenLöschenin Grobkostenschätzugen IMMER mit Preisranges arbeiten:
1: Preis für BASIC-Lösung
2: Preis für INTERMEDITATE-Lösung
3: Preis für FULL-Lösung
Hallo Joe
AntwortenLöschenDanke für den Input, gute Idee. Aber auch bei Ranges sollte man den Kunden während der Konzeption darauf aufmerksam machen, in welchem Range er sich gerade befindet. Oder jeweils die Basic-Variante und die Luxus-Variante konzipieren (wobei das dann das Budget für die Konzeption übersteigen könnte).