27. Januar 2011

Puffer in der Projektabwicklung


Puffer sind ein wichtiges Element in der Projektabwicklung. Sie dienen dazu, allfällige Risiken im Vorfeld zu minimieren. Auf dieser Seite habe ich eine plausible Einteilung von verschiedenen Puffer-Arten gelesen. Diese Einteilung nehme ich hier gerne auf und ergänze die Punkte mit meinen Erfahrungen. 

1. Zeitliche Puffer
Diese sind am meisten verbreitet und können in der Planungsphase relativ einfach den einzelnen Tasks oder den Meilensteinen zugeordnet werden. Diese Puffer sollten aber bereits in der Offerte oder bei Termindefinitionen im Projektvertrag berücksichtigt werden. Vielfach ist es so, dass sich zeitliche Puffer automatisch einschleichen, beispielsweise auf Grund von definierten Terminen: Meistens muss ein Termin zwischen allen Projektbeteiligten gefunden werden und bis alle an einem Tisch sitzen, sind gerne zwei oder drei Wochen vergangen. Diese Zeit kann aber bereits für die Projektarbeit genutzt werden.

2. Finanzielle Puffer
Diese werden insbesondere dem Kunden gegenüber nicht als solche genannt. In der Regel wird hier versucht, in der Kalkulation Tasks aufzuführen, welche plausibel klingen, in Wirklichkeit aber keinen oder nur sehr wenig Aufwand mit sich bringen. Hat man das während der Offertphase versäumt, besteht die Möglichkeit, bei allfälligen auftretenden Change Requests einen finanziellen Puffer einzubauen.   

3. Qualitative Puffer
Diese Puffer bewegen sich schon stark in Richtung Change Management. Meistens möchte der Kunde noch Nachbesserungen, obwohl aus unserer Sicht das Projekt gemäss dem definierten Umfang abgeschlossen ist. Auch hier soll der PL stets einen Trumpf im Ärmel haben. Dies kann er erreichen, wenn er beispielsweise eine "Luxus-Lösung" vorantreibt, dem Kunden aber erstmal nur die vereinbarte "Normal-Lösung" präsentiert. Allfällige Nachlieferungen können so unter Umständen schnell erledigt sein. Auch kann er beispielsweise technische Risiken präventiv behandeln. Wenn dann das Risiko tatsächlich auftritt, hat man schon eine Lösung parat.

Wichtig ist, insbesondere dann, wenn die Puffer nicht gebraucht werden diese in Joker umzuwandeln und zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen. So kann dem Kunden überraschend einen grossen Mehrwert geboten werden. Aus Projektsicht war dies dann aber kein Mehraufwand, da dies schon zu Beginn eingeplant wurde.

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